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Gerüstverankerungen

Gerüstverankerungen

Eine Gerüstverankerung wird vorgenommen, um frei stehende Gerüstkonstruktionen gegen Kippen und Abknicken zu sichern und damit zu stabilisieren.

Gerüstverankerungen

Wie befestigt man ein Gerüst?

Laut DIN 4420 müssen alle freistehenden Gerüste an der Fassade des Bauwerks verankert werden. Das Verankern verhindert das Umkippen des Gerüstes. In den Regelausführungen des jeweiligen Gerüstherstellers und in der Vorschrift ist die genaue Platzierung der Gerüstverankerung festgelegt.

Die Grundvoraussetzung für einen sicheren Stand ist natürlich, dass der Tragrahmen auf einem Unterbau steht, der das Gewicht verteilt. Unebenheiten des Bodens müssen dabei natürlich ausgeglichen werden. Um sicher zu stehen, muss das Gerüst aber auch in der Fassade verankert werden. Diese dienen der Ableitung von horizontalen Kräften auf das Gerüst. Entsprechend der Zulassung des Gerüsts werden in Längsrichtung zum Gerüst wirkende Kräfte von der Diagonalen des Gerüsts bis in den Boden abgeleitet.

Die Verankerung selbst darf dabei ausschließlich an standsicheren und festen Bauteilen angebracht werden. Dies sind beispielsweise Stahlbetondecken, -wände oder -stützen sowie tragendes Mauerwerk nach DIN 1053 „Mauerwerk“. Unzulässig sind hingegen Verankerungen an Schneefanggittern, Blitzableitern, Dachrinnen oder Fallrohre.

Die hierfür verwendeten Verankerungsmittel wie Ösen, Dübel, Schrauben müssen nachweisbar die erforderlichen Ankerkräfte in den vorhandenen Untergrund übertragen können. Die gebräuchlichste Variante ist, das Gerüst mit einer Ringschraube und einem 14er-Dübel in der Wand zu befestigen. Dabei wird der Halter des Gerüstes in die Öse eingehakt. Die Schraube darf von der Wand bis zur Öse nur maximal sieben Zentimeter messen.
 

Zusätzliche Sicherungen bei größerem Abstand

Fassaden werden durch höhere Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV 2007) zunehmend mit Wärmedämmverbundsystemen bekleidet. Unsere Gerüste müssen wir dadurch mit großem Wandabstand aufstellen. Dabei müssen längere Ringschrauben verwendet werden, die bis zu 20 Zentimeter aus der Wand stehen können. Diese Schrauben schützen das Gerüst zwar davor, nach hinten wegzukippen. Es ist aber anfällig für Belastungen parallel zur Fassade, beispielsweise durch Wind. Um das Gerüst auch in diese Richtung abzusichern, müssen die einzelnen Gerüstfelder durch zusätzliche Diagonalen versteift werden. Diese verhindern, dass das Gerüst seitlich zusammenklappt.

Sind am Gerüst zusätzlich Netze oder Planen angebracht, werden ebenfalls entsprechend statischen Berechnungen zusätzliche Verankerungsmaßnahmen aufgrund der erhöhten Beanspruchung durch Wind erforderlich.

Entfernt werden die Gerüstverankerungen übrigens erst bei Abbau des Gerüsts.


Freistehende Gerüste

Gerüste können bis zu einer gewissen Höhe auch freistehend (ohne Verankerung) montiert werden. Diese freistehende Gerüste werden z. B. mit Außenabstützungen oder mit Querfeldern gesichert. Freistehende, nicht standsichere Gerüste verankern wir selbstverständlich ebenso sehr sorgfältig und gemäß geltenden Richtlinien.